Dabei ist die Sabrina (jetzt mit „X“) im Wilson’schen Sinne eigentlich ungewöhnlich, weil ihr Gehäuse einteilig ist. Normalerweise ist die Aufteilung in mehrere, von einander entkoppelte Gehäuse ein Erkennungszeichen der Amerikaner. Bei Sabrina (wie bei der größeren Schwester Yvette) ist es ein Zugeständnis an die Kosten: mit 24.000 Euro ist die neue SabrinaX die günstigste Form; an den großen Wilson-Klang zu kommen. Die kleine Tunetot (die wir sehr bald im Test haben) muss man hier ausnehmen, weil sie eher für den Nahfeld-Bereich entwickelt wurde.
Was also ist anders bei der Wilson Audio SabrinaX als bei der Sabrina ohne „X“? Eine Menge. Sie hat ein neues Anschlussterminal, neue Spikes und neue, im eigenen Haus gefertigte AudioCapX-Kondensatoren bekommen.
Doch das waren eher die kleineren Details. Mehr ins klangliche Gewicht fallen dürften die neuen Treiber, die zum Teil aus der riesigen Modellen Chronosonic XVX und der genialen Sasha DAW entliehen wurden. Auch das Gehäuse wurde gründlich verbessert: Es besteht jetzt komplett aus dem Wilson-exklusiven X-Material.
Das spezielle X-Material ist nicht nur akustisch vorteilhaft: Es ermöglicht auch ein überlegenes Lack-Finish. Ebenfalls zu sehen: der Reflex-Port des Mitteltöners (Foto: Wilson Audio)
An dieser Stelle vielleicht noch ein Wort zum sogenannten X-Material, einem Kunststein. Wie bei all den anderen Gehäusematerialien, die Wilson bislang verwendete, handelt es sich hier um eine besonders gut gelungene Form von Verbundstofftechnologie. In Bezug auf Steifigkeit, Trägheit, Eigendämpfung und Härte setzt dieses Material sicherlich Maßstäbe. Leider ist es recht teuer und schwer zu verarbeiten. Die ursprüngliche Sabrina hatte X-Material nur in der Schallwand und der Basisplatte. Die Neue besteht nun vollständig aus X-Material, das zusätzlich verstrebt wird. Denn wie bei allen neueren Wilson-Lautsprechern wird die perfekte Form des Gehäuses mittels Laservibrometrie ermittelt. Und diese Bauweise erwies sich unter dem Laser als die beste.
Die Treiber der Wilson Audio SabrinaX
Deer Hochtöner stammt aus den größeren Modellen und wurde eigens für die Chronosonic XVX noch einmal kräftig verbessert. Wilson spricht von dem „ehrlichsten und fesselndsten Hochtöner, den Sie bisher erlebt haben“. Der 15 cm-Mitteltöner entstammt ebenfalls einer Kooperation mit Scan Speak. Er ist einer der besten Tiefmitteltöner überhaupt und läuft über seine gesamte Bandbreite ausgesprochen linear.
Der neue 8 Zoll-Tieftöner wurde erstmals für das Bassmodul der Sasha DAW verwendet und findet nun auch in der SabrinaX ein Zuhause. In Verbindung mit dem sauber abgestimmten Bassreflex-Gehäuse (der Port besteht aus einem massiven Block 6061-T6 Aluminiums) ergibt sich ein sehr sauberer, gleichfalls tiefer Bass. Und noch eines hat die Wilson Audio SabrinaX von den großen Geschwistern geerbt: Sie hat dieselbe Spike/Bodenplatte-Baugruppe wie die Chronosonic XVX, was die mechanische Impedanz erhöht und die „Ableitung“ der Schwingungen verbessert.
Die SabrinaX in der Übersicht
Gehäuseart: Bassreflex (Bass), Variovent (Mitteltöner)
Tieftöner: 20,3 cm Zellstoff-Konus
Hochtöner: 2,54 cm beschichtete Seidenkalotte
Mitteltöner: 15 cm beschichteter Zellstoff-Konus
Empfindlichkeit: 87 dB @ 1W<@ 1m @ 1kHz
Nominale Impedanz: 4 Ohm / 2,60 Ohm Minimum @ 135Hz
Mindest-Verstärkerleistung: 50 Watt pro Kanal
Frequenzumfang: 31 Hz – 23 kHz: +/- 3 dB: Room Average Response [RAR] Abmessungen (H x B x T): 96,5 (mit Spikes 102,3) x 30,5 x Tiefe: 38,9 cm
Gewicht pro Stück: 50.8 kg
Die neuen SabrinaX Standlautsprecher sind ab sofort in zahlreichen Farben und Finishes zum UVP ab 24.000 Euro/Paar inkl. MwSt. im autorisierten Fachhandel erhältlich. Die Garantie beträgt fünf Jahre ab Kaufdatum.
Seit kurzem ist die Edel-Marke bei Audio Reference im Vertrieb.
Weitere Informationen zu Wilson Audio daher unter www.audio-reference.de.